Duisburgs Geschichte...
Archäologische Beiträge zur frühen Geschichte Duisburgs von ersten Anfängen bis heute
von Günter Krause Duisburg
Ausgangssituation
Duisburg gehört zu den Orten mit einer weit zurückreichenden historisch archäologischen Forschungstradition. Sie beruht auf dem seit dem Mittelalter vorhandenem Bewusstsein der Bürger, in einer Stadt mit einer langen und bedeutenden Geschichte zu leben. Der meisterhafte Stadtplan des Johannes Corputius von 1566 mit seiner Beschreibung der Stadt ist ein gutes Zeugnis dafür. Er spiegelt das Selbstverständnis der humanistisch gebildeten Duisburger dieser Zeit. Man nahm an, dass Duisburg mindestens bis in die Römerzeit zurückreichte. Das zeigt schon die Überschrift auf diesem Stadtplan (in deutscher Übersetzung):
Wahrhaftige und ganz genaue Zeichnung Duisburgs, der uralten Stadt, des ehemaligen Königssitzes der Franken und zugleich ihr ureigenstes und so nach dem Leben geschaffenes Bild, dass nichts daran fehlt.1
In der Legende zu diesem Stadtplan findet sich auch ein kurzer Abriss der Stadtgeschichte: Er führt von der sagenhaften Gründung in frührömischer Zeit zum frühfränkischen Königssitz des 5. Jahrhunderts Dispargum=Duisburg, über den Gregor von Tours in seiner fränkischen Geschichte berichtet, 2 weiter von der blühenden Handelsstadt des Mittelalters zur damaligen Gegenwart, die er auf die vorteilhafteste Weise zu schildern weiß, obwohl Duisburg inzwischen seine direkte Lage am Rhein verloren hatte.3 Corputius ist sich dessen bewusst. Er beschreibt den ehemaligen Lauf des Rheines bis vor die Stadt und erlebt im Frühjahr 1566 selbst, wie bei einem Hochwasser der Rhein in sein altes Bett direkt vor die Mauern Duisburgs zurückkehrt.4
Der einschneidende Verlust der Rheinanbindung, dessen Datum nicht genauer überliefert ist, führte dazu, dass Duisburg sich von einer Handelsstadt zu einer Ackerbürgerstadt wandelte. Bernard Moller schildert diesen Verlust in seiner 1596 herausgegebenen dichterischen Beschreibung des Rheinlaufes eindringlich, samt den wenig dauerhaften Bemühungen Duisburgs, mit einem Graben zum Rhein den Fluss wieder vor die Stadt zurückzuholen: 5
Duisburgs Mauern vermeidet der Rhein mit entzogenem Laufe Und veränderter Art flieht es der zürnende Strom. Doch das entzogene Wasser, das strafend versagte den Bürgern Nun die Natur, mit Kunst brachten sich’s jene zurück. Von den Ufern des Rheines in langem Wege ein Graben Ward gezogen und lässt kleinere Boote zur Stadt. Vormals gelangten dahin selbst Schiffe von ragendem Baue; Kaum die wuchtige Fracht mochte zu fassen der Kai. Damals war hierselbst, wo arm kaum einer der Kaufleut’, Durch die günstige Lage wahrlich ein glücklicher Markt. All das ist nun gewandelt im Umschwung menschlichen Loses, Alles verlor die Stadt mit dem entzogenen Fluss.
Auch noch im 18. und 19. Jahrhundert war das Bewusstsein, in einer Stadt mit einer bedeutenden Vergangenheit zu leben, ungebrochen und dieses zum Teil aus ganz praktischen Gründen. Der Koblenzer Turm, der höchste der Stadtbefestigung, wurde noch das ganze 18. Jahrhundert über in Stadtbesitz erhalten, weil ihm als Symbol der gegenseitigen Zollfreiheit von Duisburg und Koblenz Bedeutung zukam. Diese war wohl schon in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts vereinbart worden.
Es waren Duisburger Kaufleute, die nach 1820 die Initiative ergriffen, die Stadt mit Hilfe der Dampfkraft wieder mit Rhein und Ruhr zu verbinden. Man nutzte ganz bewusst den technischen Fortschritt, um, wie man sich damals ausdrückte, den Rhein wieder in sein altes Bett vor der Stadt zu zwingen (Abb. 1). Ausdrücklich wollte man damit an die große Zeit der Stadt im Mittelalter anknüpfen, was auch gelang. Duisburg entwickelte sich erneut zum Hafen- und Handelsort und zum Zentrum von Stahl und Eisen.
Heinrich Averdunk
Heinrich Averdunk, dessen Stadtgeschichte von 1894 die Grundlage für die Beschäftigung mit Duisburgs geschriebener Geschichte bildet,6 kam zum Ergebnis, dass „Duisburg eine der ältesten deutschen Städte sei, soweit sie nicht von den Römern begründet sind“.7 Diese Überzeugung, die wir im Grunde auch schon bei Corputius finden, teilte Averdunk sicher mit seinen gebildeten Mitbürgern in Duisburg um 1900.
Er war der Motor bei der Gründung einer Duisburger Altertumskommission 1896, die man 1902 in einen Altertums- und Museumsverein umwandelte. Beide wurden von der Stadtverordnetenversammlung und zahlreichen Bürgern mitgetragen.8 Das Museum fand 1902 seinen Platz im Dachgeschoss des neuen Rathauses auf dem Burgplatz,9 erbaut auf älteren Vorgängern an der Stelle der mittelalterlichen Königspfalz.
Heinrich Averdunk hat mit diesem Museum als erster versucht, für eine größere Öffentlichkeit „die alte Geschichte Duisburgs ins rechte Licht zu setzen … um unseren Mitbürgern Gelegenheit zu geben, sich mit Duisburgs Vergangenheit bekannt zu machen und bei der Jugend die Anhänglichkeit an die Heimat zu wecken und zu pflegen“.10 Seine Bemühungen haben aber auf lange Sicht nicht zum gewünschten Erfolg geführt, denn das Bewusstsein, Einwohner einer alten Stadt mit einer bedeutenden Geschichte zu sein, ist mehr und mehr geschwunden.
Es hatte lange zur Identität, Unverwechselbarkeit und zum Bürgerstolz beigetragen. Mit der Schenkung der Sammlungen des Museumsvereins an die Stadt, die 1913 einen eigenen Museumsbau dafür versprach, begann eine Entwicklung, die nicht zum Erfolg dieses von den Bürgern initiierten Museumsprojektes beitrug. Die Kreise, die vor dem Ersten Weltkriege die Träger des Museumsgedankens waren und die „Duisburger Altertümer“ mit zusammengetragen hatten,11 spielten danach keine Rolle mehr oder wandten sich den schönen Künsten zu. Die öffentliche Hand allein erwies sich auf lange Sicht dafür als ungeeignet. So ist auch die jüngere Museumsgeschichte von weiteren Brüchen bestimmt.
Von ersten Anfängen archäologischer Forschung bis zum Zweiten Weltkrieg
Sehr viel später als mit den schriftlichen Quellen begann man sich vor Ort auch mit den nur noch im Boden überlieferten archäologischen Zeugnissen Duisburgs und seiner Umgebung zu beschäftigen. Die ersten Nachrichten über Altertümer aus dem Duisburger Stadtgebiet und seiner Umgebung stammen aus dem Jahre 1820. Sie beziehen sich auf die oberirdisch sichtbaren Grabhügelfelder der späten Bronze- und frühen Eisenzeit, die das Heidegebiet am Rande des Stadtwaldes von Großenbaum bis zum Kaiserberg in einer Breite von rund 500 Metern durchzogen (Abb. 1).12
Durch menschliche Tätigkeit waren sie bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vielfach angeschnitten worden und hatten dabei die Überreste von Urnen mit verbrannten Menschenknochen und Beigefäßen freigegeben.
Schon seit den 1840er Jahren war das königliche Gymnasium in Duisburg der Ort, an dem die „Duisburger Altertümer“ gesammelt und später auch erforscht wurden.13 Die ersten archäologischen Ausgrabungen führte der Oberlehrer des Duisburger Gymnasiums Moritz Wilms von 1867–1871 in der Umgebung von Duisburg im Auftrage des Duisburger wissenschaftlichen Vereines mit seinen Schülern an Wochenenden durch. Er berichtete in den Bonner Jahrbüchern nicht nur über seine Tätigkeit, sondern fasste auch zum ersten Male den damaligen Erkenntnisstand zusammen.14
Neben den Grabungsfunden aus den großen Hügelgräberfeldern sind es ganz besonders die von ihm schon richtig erkannten Grabfunde fränkischer Zeit, die seit 1853 an der Düsseldorfer Str./Ecke Friedrich-Wilhelm-Str., ganz in der Nähe der Duisburger Altstadt (Abb. 2, 3), zum Vorschein gekommen sind.15 Wilms war nicht nur an den archäologischen Funden interessiert. Er versuchte die historische Überlieferung mit den archäologischen Quellen zu verbinden. Als erster fragte er sich, ob das genannte fränkische Gräberfeld ein Beweis dafür sein könnte, dass das frühfränkische Dispargum Duisburg ist.16
Nach Moritz Wilms’ frühem Tode war es der Direktor des königlichen Gymnasiums in Duisburg, Hermann Genthe, selbst promovierter Archäologe, der die Duisburger Altertümer-Sammlung des Gymnasiums in einer Schrift erneut zusammenfassend behandelte und in einem Katalog mit Abbildungen vorgestellt hat.17 Er kannte ebenfalls die frühen historischen Nachrichten zu Duisburg genau und setzte wie Wilms die archäologischen Funde zu diesen in Beziehung.18 Ihre sichere Datierung wurde aber erst im Laufe des 20. Jahrhunderts erarbeitet.
Alt-Duisburg hielt er für eine fränkische Gründung aus dem 4. Jahrhundert n. Chr., zu der er den erwähnten fränkischen Friedhof zählte. Er kannte die Nachricht über den Normannenüberfall und -aufenthalt von 883/84 19 und wusste, dass Duisburg in den Jahrhunderten darauf eine bedeutende Stadt der deutschen Könige und Mitglied der Hanse war.
Außerdem war er der Überzeugung, dass Duissern von alters her zu Duisburg gehört haben musste (Abb. 1–2).20 Genthe beschäftigte sich auch ausführlich mit dem ehemaligen Rheinlauf vor Duisburg. Er glaubte, dass es noch im Mittelalter hart am Rhein oder doch zumindest an einem Rheinarm gelegen hatte und bildete dessen möglichen Verlauf auf einer Karte Duisburgs und seiner Umgebung mit den archäologischen Fundplätzen zusammen ab.21 Nur so meinte er, Duisburgs überlieferte Bedeutung als Handelsstadt erklären zu können.
Aus dem Kreise der Lehrer des Duisburger Gymnasiums stammte auch Heinrich Averdunk.22 Er hat sich in seiner Stadtgeschichte ebenfalls eingehend mit den Veränderungen des Rheinlaufs vor der Stadt befasst, von dem er sicher war, dass er in alten Zeiten unmittelbar vor der Stadt gelegen hatte,23 ebenso mit der Lage des Hafens.
Auf einer beigefügten Karte24 hat er den angenommenen alten Verlauf eingetragen. Er schloss aus der Schenkung der durch die Verlagerung entstandenen Neulande, dem heutigen Neuenkamp, 1278 an die Bürger der Stadt durch den königlichen Vogt, dass der Durchbruch zwischen 1270 und 1275 stattgefunden haben musste, Duisburg aber nach den zahlreichen Nachrichten über seine umfangreichen Handelsaktivitäten noch lange an einem Nebenarm gelegen habe, der im Laufe des 15. Jahrhunderts versandete.25
Im ersten Teil seiner Stadtgeschichte sprach er sich noch eindeutig gegen die Gleichsetzung Duisburgs mit dem Dispargum des Gregor von Tours aus.26 In den Nachträgen und Berichtigungen dazu änderte er seine Meinung vollständig. Dies geschah unter dem Einfluss einer 1894 veröffentlichten Arbeit des Pfalzenforschers Konrad Plath,27 in der dieser darzulegen versuchte, dass Duisburg Dispargum sei.
Averdunk stimmte Plath vorbehaltlos zu und folgerte daraus: „So ist der Name Duisburgs mit einem der bedeutsamsten weltgeschichtlichen Ereignisse verbunden: es ist der Ausgangspunkt für die wichtigste Staatenbildung in christlicher Zeit“.28 Wenig später gab er diese Ansicht wieder auf.29
Es besteht der Verdacht, dass Averdunks völlige Abkehr von der Gleichung Duisburg=Dispargum, für die es eine lange Überlieferungstradition in Duisburg gibt,30 nicht ganz rational begründet ist. Als eben dieser Konrad Plath folgerichtig die Gelegenheit nutzen wollte, beim Rathausbau in Duisburg auf dem Burgplatz nach dem Castrum Dispargum des Gregor von Tours zu suchen, um eine Bestätigung für seine Theorien von 1894 zu finden, betrachtete ihn die von Averdunk angeführte Duisburger Lokalforschung als Eindringling. Er konnte nur 1897 bei der ersten und 1900 bei der zweiten Bauphase für viel zu kurze Zeit Ausgrabungen auf dem Burgplatz durchführen (zur Situation siehe Abb. 2, 1 u. 3,1). Plaths weitere Mitwirkung bei den angeblich längst in Aussicht genommenen eigenen Nachforschungen der Altertumskommission wurde von Averdunk als ganz überflüssig bezeichnet.31 Für diese besaß man weder die Qualifikation noch die Fragestellungen.
Sie waren offensichtlich nur vorgeschoben. Die von Plath gefundenen und in Zeichnungen und Fotos dokumentierten großen Mauerzüge hielt er richtig für Reste der mittelalterlichen Königspfalz. Averdunk erklärte sie völlig abwegig als Grundmauern des Pfarrhauses neben der Salvatorkirche. 32 Er lehnte Konrad Plaths Angebot, ihm seine Zeichnungen und Fotos zur Verfügung zu stellen, ab. Seiner Meinung nach war der fränkische Herrensitz nicht auf dem zentralen Burgplatz gelegen, zumal beim Rathausbau keine fränkischen Scherben gefunden worden seien.33
Mit der feindlichen Haltung gegenüber Konrad Plath wurde sicher die große Chance einer sachlich gebotenen Zusammenarbeit mit dem archäologisch und als Burgenforscher besser ausgebildeten Spezialisten vertan. Gerade an dieser Stelle, „der Burg“, hatten die Hauptgebäude der mittelalterlichen Königspfalz gestanden, deren Reste nun für immer verloren waren. Plath hat seine Grabungsergebnisse nicht veröffentlicht. Seine Unterlagen sind im letzten Weltkrieg in Frankfurt verbrannt.34
Der heilige Brunnen
Mit Plaths Abwehr wurde anscheinend die in den Augen Averdunks mit diesem verbundene Dispargum-Frage, Grund seines Erscheinens in Duisburg, gleich mit beerdigt, ebenso die von ihm gefundene mittelalterliche Königspfalz. 1902 umging Averdunk die Dispargumfrage regelrecht:35 „Diese von alters her bewohnte Gegend hieß in römischer Aussprache Deuso. Der zu Cöln 258–267 residierende Kaiser Postumus ließ Münzen schlagen zu Ehren des Donnergottes von Deuso (Herculi Deusoniano u. Deusoniensi).
Dieser Hercules oder Donar wird im nahen Walde unter heiliger Eiche verehrt worden sein, wo heute noch der heilige Brunnen zu finden ist … Zu Deuso im Lande der Franken wurde 374 der erste Angriff der Sachsen zurückgeschlagen, so erzählen römische Schriftsteller. Es waren nämlich an die Stelle der ersten Germanen andere getreten, welche in dem großen Stamm der Franken mit aufgingen. Ihre Grabstätte befand sich zu beiden Seiten der Friedrich-Wilhelmstr.… Ein Merowinger, so hieß das älteste fränkische Königsgeschlecht – hatte hier seinen Sitz, seine Burg; daher der Name Deusoburg=Duisburg. Dieser Herrensitz mag sich an den alten Aufgang zu dem Burghügel, das Stapeltor, angeschlossen haben.“
Aus dem frühfränkischen Königssitz der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts Dispargum= Duisburg wurde die Duis-Burg, ein fränkischer Königshof Duisburg, dessen Entstehung man in das 8. Jahrhundert setzte.36 Praktisch schied Duisburg seit dieser Zeit für die nächsten 100 Jahre bei der Suche nach Dispargum aus.37
Mit der Ergänzung der römischen Ortsbezeichnung Deuso zu Deusoburg= Duisburg und seinen Mutmaßungen zu einem Herculesheiligtum hat Averdunk der Spekulation und Phantasterei Tor und Tür geöffnet und leider Nachfolger gefunden, die dieses weiter auf die Spitze getrieben haben.38 Deuso wird von der Forschung inzwischen mit guten Gründen mit dem Ort Diesen in Brabant gleichgesetzt.39
Eigentlich waren aber zu dieser Zeit die schriftlichen Quellen zur frühen Geschichte Duisburgs weitgehend ausgewertet und die wichtigsten Fragen angesprochen bzw. hätten gestellt werden können: Wie alt ist Duisburg wirklich? Seit wann und wie lange lagen Rhein und Ruhr in unmittelbarer Nähe der Stadt?
In welcher Beziehung stehen die zahlreichen archäologischen Fundstätten und Funde aus der Umgebung der Stadt zu Alt-Duisburg? Wo befand sich die Burg, d. h. der vermutete frühe Königssitz und seine Nachfolger? Wie war sie beschaffen gewesen und wie weit reichte er wirklich zurück? Wo lag die zugehörige Siedlung und wie war sie beschaffen? Wo befand sich der Hafen des frühgeschichtlichen bis mittelalterlichen Duisburg? Weiter, wo hatte das Wikingerlager von 883/84, über das Regino von Prüm berichtet, gelegen? Gibt es Spuren ihres Aufenthaltes? Wo lag die bereits 893 für Duisburg bezeugte Niederlassung friesischer Händler?40
Wie alt ist die Stadtbefestigung, die der Stadtplan von 1566 und der Urkataster von 1823/25 zeigen?41 Gab es noch andere Befestigungen? Doch die Zeiten waren ungünstig. Die Pläne für ein eigenes Museum zerschlugen sich im Ersten Weltkrieg und eine weitere ernsthafte und zielgerichtete Bodenforschung unterblieb in Alt-Duisburg für viele Jahre. Die Altertümersammlung im Dachgeschoss des Rathauses mit den wenigen frühen Funden vom Rathausbau war nach dem Ausscheiden Averdunks 1919 ohne wirklichen Leiter.
Seit 1926 wurde sie von dem Geologen und Heimatforscher Eduard Wildschrey betreut. Er beobachtete in den 1920er Jahren zum ersten Male den Befestigungsgraben der Königspfalz und barg aus der Baugrube des Kaufhauses C&A in der Duisburger Altstadt 1929 neben karolingischen Scherben die erste römische Keramik. Aber er träumte von einer griechischen Handelskolonie an dieser Stelle und von einem Römerhafen, für die er aber jeden Beweis schuldig blieb: Duisburg sei von der griechischen Kolonie Massilia an der Rhônemündung um 600 v. Chr gegründet worden und seit dieser frühen Zeit existent.42 Ihm folgte 1930 der Prähistoriker Rudolf Stampfuß, Leiter des Hamborner Heimatmuseums. In Hamborn hatte ebenfalls eine bürgerschaftliche wissenschaftliche Gesellschaft seit 1921 begonnen, die Archäologie des unteren Niederrheins zu erforschen und in wenigen Jahren durch eigene Grabungen eine umfangreiche archäologische Sammlung zusammengebracht, die seit 1925 der Öffentlichkeit in Hamborn zugänglich war.43
Nach dem Zusammenschluss von Duisburg und Hamborn 1929 führte er die zwischen-zeitlich völlig verwahrlosten Sammlungen im Duisburger Rathaus mit den Hamborner Beständen zusammen.44 Die 1930er Jahre und der Zweite Weltkrieg waren weiterhin für eine Erforschung der frühen Geschichte Duisburgs wenig günstig. Der Krieg brachte die Einstellung der Museumsarbeit und Auslagerung der Museumsbestände, deren archäologischer Teil den Krieg relativ gut überstanden hatte. Da sie erst seit 1969 wieder dauerhaft in einem dafür geeigneten Museumsbau gezeigt werden konnten, waren sie fast 30 Jahre aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden. Nach 1990 ist dies erneut der Fall.45
Nachkriegszeit bis heute
Schon in der frühen Nachkriegszeit begann der Prähistoriker Fritz Tischler, Nachfolger von Stampfuß, sich intensiver mit der Erforschung der kriegszerstörten Duisburger Altstadt zu beschäftigen. Die „Entrümpelung“ und der Wiederaufbau führten in der Altstadt zu ganz neuen Straßentrassen und zur Beseitigung großer Teile der Stadtmauer und alter Bausubstanz, somit zum Verlust des historischen Stadtbildes.46 Die intensiven Bemühungen Fritz Tischlers und seiner Mitarbeiter am Niederrheinischen Museum, wie das städtische Heimatmuseum seit 1942 hieß, um die archäologisch-baugeschichtliche Untersuchung und Dokumentation der heute verlorenen Stadtmauerabschnitte47 sind von großem Wert, ebenso wie Beobachtungen beim Abriss der Ringbebauung der Pfalz und zum Pfalzgraben und in anderen Teilen der Duisburger Altstadt.
Seine Ausgrabungen in der kriegszerstörten Salvatorkirche auf dem Burgplatz in den 1950er und frühen 1960er Jahren erbrachten wichtige Ergebnisse zur Baugeschichte der Kirche und ihrer älteren Vorgänger wie auch zur mittelalterlichen Pfalz auf dem Burgplatz. 48 Trotz aller Bemühungen kam es aber noch zu keiner systematischen Erforschung der Altstadt und ihres Umfeldes. Dazu hätte man möglichst viele Bodenaufschlüsse systematisch archäologisch erfassen und zueinander in Beziehung setzen müssen. Nur so kann ihr Potential ausgeschöpft werden und nur so kann man zu neuen Erkenntnissen und immer wieder neuen Fragstellungen gelangen.
Deshalb kam Fritz Tischler auch nicht über die Ergebnisse Averdunks hinaus, was das Alter und die Entstehung Duisburgs angeht. Er hat seine Erkenntnisse 1959 folgendermaßen zusammengefasst:49 „Im Gebiet der Duisburger Altstadt sind weder ein römischer Hafen noch vorgeschichtliche Funde in den vergangenen 15 Jahren beobachtet worden, obwohl große Flächen bei der Enttrümmerung und Neubebauung der Altstadt freigelegt wurden. Die Besiedlung beginnt hier irgendwann in der fränkischen Zeit im Laufe des 6./7. Jahrhunderts (soweit wir im Augenblick aufgrund der Funde sagen können). Der oft genannte Hellweg lief ursprünglich im flachen Sand-Heidegebiet nördlich der Ruhr zum Rhein.
Erst als die fränkische Burg, die Duis-Burg zu Anfang des 8. Jahrhunderts gegründet wurde, zweigte man einen Nebenarm zur Duisburger Altstadt ab. Ich glaube weniger denn je an die Existenz einer massiliotischen Faktorei. Wir haben noch nicht einmal eine einheimische Siedlung aus vorgeschichtlicher Zeit entdeckt; die Funde der Hallstatt- und Latènezeit liegen weiter im Süden und an den Ufern der Ruhr östlich der mittelalterlichen Stadt …“ Bis auf die Ablehnung der griechischen Faktorei Wildschreys ist aber keine der Annahmen Tischlers heute noch gültig. Sein allzu früher Tod 1967 hinderte ihn selbst daran, die Ergebnisse seiner Untersuchungen abschließend zu veröffentlichen. Dies geschah erst nach seinem Tode in Teilen.50 Es bedeutete einen weiteren Kontinuitätsbruch in der Erforschung des frühen Duisburg und in der Betreuung der Museumssammlungen, zu denen auch die Funde aus Duisburgs Frühgeschichte gehörten.51
Eine neue Generation von Wissenschaftlern musste sich erst das Rüstzeug für die Weiterarbeit auf diesem besonders anspruchsvollen Gebiet der Archäologie und Bauforschung erwerben und auch ein dafür günstiges Umfeld vor Ort finden. Dies begann nach der Mitte der 1970er Jahre vor allem mit der Bearbeitung der Untersuchungen Fritz Tischlers an der Duisburger Stadtmauer durch den Mittelalter-Historiker und Stadtarchivar Joseph Milz, der gleichzeitig die historischen Quellen zur Stadtmauer mit heranzog und mit den Ergebnissen der baugeschichtlichen Untersuchungen Tischlers in Beziehung setzte. Die wenigen ganz unbedeutenden archäologischen Funde aus diesen Untersuchungen, die kaum zu einer Datierung der Stadtmauer beitrugen, wurden vom Verfasser vorgelegt.52 Die Ergebnisse dieser Auswertung der Tischlerschen Untersuchungen zur Stadtmauer bildeten den Ausgangspunkt für alle jüngeren archäologisch baugeschichtlichen Untersuchungen der Stadtbefestigung und zur frühen Stadtentwicklung, die zu ganz neuen und überraschenden Erkenntnissen führten.53
Im Sommer 1980 wurde in einem Leitungsgraben über den Alten Markt in der ehemaligen Duisburger Altstadt von einem engagierten Bürger das lange gesuchte Duisburg der Zeit seiner ersten gesicherten historischen Erwähnung, des Wikingeraufenthaltes von 883/84, entdeckt (Abb. 3,2 u. 4,1). Das städtische Niederrheinische Museum, seit langem für die archäologische Bodendenkmalpflege in Duisburg zuständig, wurde daraufhin auf besonderen Wunsch des Oberbürgermeisters beauftragt, Duisburgs Geschichte weiter intensiv archäologisch zu erforschen. Dies geschah rund 15 Jahre mit zahlreichen Mitarbeitern auch aus der Duisburger Bürgerschaft. 54
Auf dem Alten Markt wurden über 5 Meter mächtige Siedlungsschichten in einem dauerfeuchten Milieu angetroffen.55 Damit war klar, dass die Duisburger Altstadt von überschaubarer Größe ein außerordentliches Potential zur Erforschung der Genese und Entwicklung der mitteleuropäischen Stadt besitzt, das nicht nur für den Archäologen, sondern auch für zahlreiche andere Disziplinen wertvolles Untersuchungsmaterial liefern konnte (Abb. 4,1).
Nicht nur der Alte Markt, sondern auch große Teile der Altstadt liegen in verlandeten Rheinschlingen (Abb. 3–4) mit gut erhaltenen organischen Überresten, die vielfältige Erkenntnisse zur Entwicklung menschlicher Lebensformen in den letzten 2000 Jahren versprachen. Ein 1983 in einer Baugrube neben dem Alten Markt gewonnenes Pollenspektrum aus den Verlandungssedimenten des römischen Rheins, der hier bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. geflossen ist (Abb. 2 u. Abb. 3, 2), erbrachte schon früh den Nachweis einer durchgehenden Besiedlung der Duisburger Altstadt seit Beginn der Verlandung. Sie fand sich bei intensiven Beobachtungen aller Bodenaufschlüsse am Rande und oberhalb des verlandeten Flussbettes auf der dicht bebauten Niederterrasse (Abb. 3). Die Zusammenarbeit zwischen dem Verfasser als zuständigem Archäologen und dem Duisburger Archivdirektor Joseph Milz bildete dabei den Kern eines sich nach und nach entwickelnden großen interdisziplinären Forschungsprojektes zur Genese Duisburgs.
Es hat einen fortlaufenden Prozess der Erkenntnisfindung in Gang gesetzt. Der Gewinn aus dieser Zusammenarbeit übertrifft alle geschilderten früheren Einzelbemühungen um ein Vielfaches, und dies trotz der weitaus ungünstigeren Umstände nach dem Wiederaufbau der Stadt. Die frühe Geschichte Duisburgs muss neu geschrieben werden.56
Voraussetzung für ein solches Projekt war die Behandlung Alt-Duisburgs als ein großes zusammenhängendes Bodendenkmal und die Entschlüsselung wesentlicher Züge der historischen Topographie und ihres Wandels (Abb. 2–4).57 In interdisziplinärer Zusammenarbeit gelang es, alle vorhandenen Vorkenntnisse zu durch Bauvorhaben bedrohten Fundstellen zu sammeln und präzise Fragestellungen zu erarbeiten, denen dann bei Bodenaufschlüssen nachgegangen wurde. Dabei interessierten die Kontexte, wie z.B. der Schichtenaufbau einer Baugrube vom geologischen Untergrund bis heute und ihre Dokumentation, nicht schöne Funde.
Es wurde deutlich, dass die älteren Untersuchungen überwiegend die frühen Kulturschichten gar nicht erreicht oder erkannt hatten. Nach rund 15jähriger Tätigkeit verfügt die Duisburger Stadtarchäologie heute über ein umfangreiches Fundmaterial aus zahlreichen Kontexten verschiedenster Art, die ein zusammenhängendes Bild der Entwicklung Duisburgs von frühesten Anfängen ergeben. Wichtig war dabei, dass alle geborgenen Funde und Proben aufgehoben wurden, um zu einer Auswertung verfügbar zu bleiben.
Die wichtigsten Ergebnisse können hier nur kurz zusammengefasst werden: 1. Zum Alter Duisburgs: Es wurden zwei größere eisenzeitliche Siedlungsbereiche in der Duisburger Altstadt vor der Marienkirche und an der Niederstraße erfasst, die etwa ins 5.–4. Jahrhundert v. Chr. gehören (Abb. 3 u. 4, 2A).58
Damit gewinnen wir Anschluss an die großen spätbronzezeitlichen bis früheisenzeitlichen Gräberfelder und die zugehörigen Siedlungen außerhalb der Duisburger Altstadt. Eine ununterbrochene Siedlungsentwicklung ist aber erst seit der 1. Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. nachweisbar. Wahrscheinlich entstand in dieser Zeit in der Duisburger Altstadt ein römischer Brückenkopf mit dem zentralen Burgplatz an einem Rheinübergang als Mittelpunkt zur Kontrolle des Ruhrmündungsgebiets und des späteren Hellwegs.
Die West-Ostverbindung, später als Hellweg bekannt, führte ursprünglich vom Stapeltor an der Ruhr entlang nach Duissern (Abb. 2–3). Dort lag an der Kreuzung mit dem vom Süden kommenden Weg der Ruhrübergang, durch eine Doppelniederungsburg gesichert.59 Schon zu dessen Kontrolle und zur Beherrschung der von einem Höhenzug gebildeten Ostflanke Duisburgs musste Duissern und sein östliches Vorfeld zu Duisburg gehören (Abb. 1).
Vom nördlichsten Ausläufer dieses Höhenzuges, dem Duissernschen Berge, direkt östlich des Ruhrübergangs gelegen, hatte man eine hervorragende Aussicht in alle Richtungen. Seine zu den Seiten steil abfallende Spitze war durch einen Abschnittswall unbekannten Alters gesichert (Abb. 2).60 Es verwundert deshalb nicht, dass wir aus Duissern wie aus Duisburg römische Funde kennen (Abb. 2–3), von den zahlreichen älteren ganz abgesehen. Die Sicherung der Ostflanke mit dem Ruhrübergang war zu allen Zeiten der frühen Existenz Duisburgs unabdingbar.
Ob die Siedlungslücke zwischen Eisenzeit und römischer Epoche nur eine Forschungslücke und Duisburg doch noch einmal bis zu 500 Jahre älter ist, könnte am Ende nur eine kontinuierliche und wie oben beschriebene wissenschaftliche Beobachtung aller Bodenaufschlüsse in Alt-Duisburg und seiner Umgebung erbringen, die aber seit langem unmöglich gemacht worden ist. 2. Zur Lage von Rhein und Ruhr: Es lassen sich inzwischen drei Rheinverlagerungen vorgeschichtlicher und geschichtlicher Zeit nachweisen, alle durch archäologische Befunde datiert. Zu diesen Rheinverlagerungen gehören unterschiedlich hoch gelegene Auenstufen (Abb. 2–4). Die älteste Rheinverlagerung wird durch die oben genannten eisenzeitlichen Siedlungsfunde unterhalb der Niederstraße aus dem Uferbereich eines verlandeten prähistorischen Rheinlaufes etwa ins 4. vorchristliche Jahrhundert datiert (Abb. 3 u. Abb. 4, 2A).
Sie wurden sowohl unter wie auch in den Verlandungssedimenten in einer Schichtmächtigkeit von 1, 30 m angetroffen. Die zweite Rheinverlagerung fällt in das 1. Jahrhundert n. Chr. Die dritte, die zum Verlust des Hauptstromes des Rheines vor der Stadt führte, gehört noch in die Zeit vor 1000.61 Duisburg lag danach bis gegen Ende des 14. Jahrhundert noch an einem schiffbaren Altarm des Rheines, der als Hafen diente (Abb. 4, 1,II). 3. Zur Beziehung der zahlreichen archäologischen Fundstätten und Funde aus der Umgebung zu Alt-Duisburg: Für die eisenzeitlichen und römerzeitlichen Funde ist diese Frage oben schon angesprochen worden. Gleichartiges Fundmaterial findet sich in der Altstadt.
Zugehörig zu dieser ist auch der fränkische Friedhof an der Düsseldorfer/Ecke Friederich-Wilhelm Str., der um die Mitte des 5. Jahrhunderts einsetzt (Abb. 3, 3).62 4. Zur Lage der Burg, d. h. des seit dem Mittelalter überlieferten frühfränkischen Königssitzes und seiner Nachfolger, seiner Beschaffenheit und seinem wirklichen Alter: Nachdem sich am Rande des Burgplatzes zum Alten Markt hin und an der Beekstraße beträchtliche Siedlungsspuren der 1. Hälfte bis Mitte des 5. Jahrhunderts nachweisen ließen (Abb. 3 u. 4, 1 Schicht 3),63 der Zeit des Castrum Dispargum, hat sich Milz der Mühe unterzogen, die historische Überlieferung zu Dispargum erneut kritisch zu würdigen. Er kommt zu dem Schluss, den Konrad Plath schon 1894 gezogen hatte:64 „Duisburg ist die Urbs prima et sides regia Francorum Disparcum, d. h. die erste Stadt und Königssitz der Franken Dispargum’“ des Gregor von Tours.
Es hat als einziger der dafür in Frage kommenden Duisburgorte den archäologischen Nachweis für seine Existenz in dieser Zeit erbringen können und besitzt eine seit dem Mittelalter über Jahrhunderte reichende Ortstradition, Dispargum zu sein. Die genannten frühfränkischen Funde und Abbruchreste römischer Bauten vom Rande des Burgplatzes aus Tuff, Travertin und Marmor legen nahe, dass das Castrum Dispargum auf dem Burgplatz gestanden und römische Wurzeln gehabt hat.65 5. Zur Lage der zugehörigen Siedlung und zu ihrer Beschaffenheit: Die Siedlungsfunde streuen seit römischer Zeit über größere Teile der späteren Altstadt zwischen Dickelsbach und Ruhrmündung (Abb. 3), sind aber noch relativ spärlich, wohl weil die Siedlung hauptsächlich auf der bis heute überbauten und stark gestörten Niederterrasse gelegen haben dürfte und der zugehörige und genutzte Auenbereich des 2.–10. Jahrhunderts (Abb. 3 u. Abb. 4, 1 u. 4, 2B) immer wieder vom Hochwasser überspült worden ist.
Spätkarolingische Funde sind in der ganzen Ost-Westerstreckung der Duisburger Altstadt schon in großem Umfange vorhanden.66 6. Zur Lage des Hafens des frühgeschichtlichen bis mittelalterlichen Duisburg: Der Hafen lässt sich seit dem letzten Drittel des 9. Jahrhunderts am ehemaligen Rheinufer nachweisen, wie zahlreiche Funde zur frühen Schifffahrt belegen.67 Er hat sicherlich seine Fortsetzung an der alten Ruhrmündung vor dem Stapeltor gefunden, die im Gegensatz zur Rheinfront ganzjährig hochwasserfrei war. Der Durchbruch des Rheines im 10. Jahrhundert brachte keine Beeinträchtigung der Hafenaktivitäten, da Duisburg danach an einem Altarm lag, der nicht mehr dem Hochwasser ausgesetzt war.
Ältere Hafenanlagen sind im gleichen Bereich zu erwarten, aber durch Wälle und Gräben der Stadtbefestigung und jüngere Eingriffe überprägt und kaum noch zu erfassen. Der seit dem letzten Drittel des 9. Jahrhunderts als Marktplatz genutzte Alte Markt lag am Hafen im Zentrum Duisburgs und war lange mit dem Schiff zu erreichen (Abb. 3, 2 u. 4, 1,II). 7. Zum Platz des Wikingerlagers von 883/84, über das Regino von Prüm berichtet, und zu archäologischen Spuren des Wikingeraufenthaltes: Der Platz des Wikingerlagers ist nach wie vor nicht gesichert.
Vermutlich hat es an der Ruhrmündung vor dem Stapeltor im hochwasserfreien Bereich gelegen. Spuren der Zerstörung durch den Wikingerüberfall und -aufenthalt haben sich an zahlreichen Stellen der Duisburger Altstadt nachweisen lassen, darunter Reste verbrannter Häuser und verstreute menschliche Skelette und Knochen.68
Friesische Händler
Zur bereits 893 für Duisburg bezeugten Niederlassung friesischer Händler: Sie lag nach Ausweis der archäologischen Untersuchungen nicht im Bereich der späteren Altstadt. Vermutet wird sie am Hellweg vor dem Stapeltor oder im Ortsteil Duissern an der Ruhr (siehe Abb. 2 u. 3). 9. Zum Alter der Stadtbefestigung und zu weiteren Befestigungen in der Duisburger Altstadt: Die älteste Stadtbefestigung mit Wall und Graben wurde noch im 10. Jahrhundert angelegt, nachdem der Rhein bei Duisburg durchgebrochen war und der Hauptstrom sich verlegt hatte. Es ist noch nicht klar, ob diese Befestigung schon das ganze Gebiet der Duisburger Altstadt umschlossen hat, ebenso wie die urkundlich überlieferte erste steinerne Stadtmauer von 1120/25, die auf dem Wall errichtet wurde. Sie ist noch heute in Teilen bis zur vollen Höhe erhalten. Schon in einer Urkunde von 1129 werden die Einwohner Duisburgs als Bürger (cives) bezeichnet. Zu dieser Zeit scheint die Stadtwerdung bereits abgeschlossen.69
Älter als die Stadtbefestigung ist die Befestigung der Königspfalz auf dem Burgplatz. Sie entstand wohl nach dem Wikingerüberfall zusammen mit dem Ausbau des Königshofes zur Pfalz. Der Graben der Pfalzbefestigung wurde schon bald durch die erste Stadtbefestigung mit Wall und Graben überflüssig und verfüllt.70 Im Bereich des Burgplatzes ist durchaus noch mit älteren Befestigungen zu rechnen.
Fazit Die interdisziplinären stadtarchäologischen Untersuchungen in der Duisburger Altstadt in den 1980er und frühen 1990er Jahren haben unser Wissen um die frühe Geschichte Duisburgs vorangebracht. Das in Duisburg seit dem Mittelalter vorhandene Bewusstsein, in einer Stadt mit einer langen und bedeutenden Geschichte zu leben, hat sich als gut begründet erwiesen. Sie macht das ganz Besondere und Unverwechselbare dieser Stadt aus, das sie mit keiner anderen teilt.
Der vorzeitige Abbruch der Untersuchungen und der Ausschluss des Verfassers und seiner bürgerschaftlichen Helfer von jeder Weiterarbeit und Beobachtung von Bodenaufschlüssen wie die mangelnde Bereitschaft der Stadt, den erreichten Wissensstand überhaupt zu erhalten, könnten aber am Ende dazu führen, dass sogar die umfangreichen Ausgrabungsmaterialien mit ihrem längst nicht ausgeschöpften Erkenntniswert das gleiche Schicksal erleiden wie die Arbeiten Konrath Plaths.
Sie sollten vielmehr ein Ansporn sein, ernsthaft weiter zu forschen und die bereits gesicherten und noch im Stadtboden vorhandenen archäologischen Zeugnisse einer bedeutenden Vergangenheit zu pflegen und zu achten und mit Bürgerstolz im städtischen Museum der Allgemeinheit zugänglich zu machen.71 Es ist zu hoffen, dass es nicht noch einmal rund 100 Jahre dauern wird, bis es wieder dazu kommt, dass die ungeschriebene frühe Geschichte Duisburgs gezielt weiter erkundet werden kann. Der Jubilar hat die hier vorgestellten Forschungsarbeiten und Erträge in seiner Duisburger Zeit mit großem Interesse und Freude verfolgt, jedoch die jüngste Entwicklung mit Bestürzung ansehen müssen.72
1 Milz/von Roden 1993, 11.
2 Gregor von Tours, Histor. Franc. Lib. II 9.
3 Johannes Corputius, in: Milz/von Roden 1993, 50ff. u. 61.
4 Milz/von Roden 1993, 31.
5 Übersetzung ins Deutsche nach Genthe 1881, 69.
6 Averdunk 1894.
7 Averdunk 1902 a, 9f.
8 Kraume 2002, 70ff.
9 Averdunk 1902 a.
10 Averdunk 1902 a, Vorwort.
11 Genthe 1881, 7; Averdunk 1902 a, 13ff.
12 Wilms 1872, 1ff.; Genthe 1881, 3ff. mit Taf. 1; Averdunk 1902 a, 24ff.
13 Das älteste überlieferte Stück aus dieser Sammlung ist ein Schwert aus dem 12. Jahrhundert, beim Bau des Ruhrkanals vor dem Schwanentor 1843 gefunden, siehe Krause 1983, 23ff. mit Abb. 2, 3 u. Abb. 3, 3. Weitere Nachrichten von Funden, die bei diesen Baggerarbeiten zutage kamen, sind bei Genthe 1881, 68 überliefert.
14 Wilms 1872.
15 Wilms 1872, 33f. mit Abb. auf Taf. 6/7; Genthe 1881, 57ff. mit Taf. 2, 1–21, Taf. 3, 1, 33, 36; Siegmund 1998, 474ff.
16 Wilms 1872, 34f. mit Anm. 1.
17 Genthe 1881.
18 Genthe 1881, 61ff.
19 Regino von Prüm, MGH SS rer. Germ. 50 (Hannover 1890) 122.
20 Genthe 1881, 64ff.
21 Genthe 1881, 66ff. mit Taf. 1, alter Rheinlauf.
22 Averdunk hatte selbst noch 1869 zusammen mit Wilms Grabhügel untersucht, siehe Wilms 1872, 37f. Zu seiner Bedeutung in der Duisburger Geschichtsforschung siehe Kraume 2002, 57–92.
23 Averdunk 1894, 67.
24 Ebenda, nach 339.
25 Averdunk 1894, 67ff.
26 Averdunk 1894, 222
27 Plath 1894.
28 Averdunk 1894, 738ff.
29 Averdunk 1902 a, 7f.
30 Siehe Milz 1985, 1f. Abschnitt 3.
31 Milz 1996, 13f.; Kraume 2002, 73ff.
32 Averdunk 1902 b, 7 ff.
33 Averdunk 1902 a, 8 mit Anm. 1
34 Nur ein Plan seiner Ausgrabungen vom Juni 1900 hat sich erhalten. Siehe Binding 1969, 4.
35 Averdunk 1902 a, 7f.
36 z.B. Tischler 1959, 172; Milz 1985, 3, Absatz 2.
37 So zuletzt noch Krause 2000 a, 13.
38 Zuletzt Krause 2000 a, 13ff. u. 2000 b, 62 ff. mit weiterer Literatur.
39 Krause 2000 b, 63 mit Anm. 9.
40 Milz 1985, 3.
41 Ebenda, Taf. 1 u.3.
42 Krause 2000 a und b.
43 Stampfuß 1929 u. 1973. R. Stampfuß (1904–1978), jahrzehntelang wissenschaftlicher Kopf dieser Gesellschaft, hat die Grundlagen für das bürgerschaftliche Engagement bei der archäologischen Arbeit des Duisburger Museums bis in die 1990er Jahre geschaffen. Mitglieder dieser Gesellschaft waren bis in die jüngste Zeit die wichtigsten bürgerschaftlichen Helfer bei den Ausgrabungen des Duisburger Museums. Ohne sie wäre die getane Arbeit nicht zu leisten gewesen.
44 Tromnau 2000, 301f.
45 Das von Tromnau 1992, 36f. beschriebene ganz überwiegend archäologische Museum existierte in Duisburg in dieser Form schon nicht mehr.
46 Krause 1997, 249ff.
47 Milz 1982, 137, 149ff.
48 Binding 1969, 17f. u. 35 ff. Die erste Erwähnung einer Kirche in Duisburg stammt aus dem Jahre 893.
49 Tischler 1959, 172
50 Binding 1969; Milz 1982.
51 Sie gehören heute mit den nach Tischler hinzugekommenen umfangreichen Materialien nicht mehr zu den Museumssammlungen und befinden sich unbetreut in dafür völlig ungeeigneten Magazinen dem Verfall ausgesetzt und für Fremde zugänglich, siehe Krause 2004 b, 124ff. Einem der jüngeren Kontinuitätsbrüche in der Betreuung der Museumssammlungen ist auch das Fragment eines arabischen Bronzekessels mit arabischer Inschrift aus den Duisburg-Ruhrorter Häfen, wohl karolingischer Zeitstellung, undokumentiert zum Opfer gefallen.
52 Milz 1982, 135ff. mit Beitrag Krause zu den Funden 167ff.
53 Krause 1993 u. 1997.
54 Krause 1992 a, 35f.; ders. 2004 b, 117f.
55 Krause 1992 a, 9ff.; ders. 1992 b, 93ff. und 1994. Zum Schrifttum zu Duisburg bis 1992 siehe Castens/Krause 1992.
56 Dies soll in einem Band der Duisburger Forschungen geschehen, der 2008 erscheinen wird (Autoren J. Milz und G. Krause).
57 Übersicht bei Krause 2002. Wirkliche Forschungsgrabungen sind in einer Großstadt selten möglich. Durch das Ausnützen von möglichst zahlreichen durch Bauarbeiten bedingten Bodeneingriffen für die archäologische Arbeit kann man dies kompensieren. Es bedarf aber guten Willens, eines langen Atems, eines großen Einsatzes und der Mitarbeit qualifizierter und hoch motivierter Freiwilliger um dieses, meist bei laufenden Bauarbeiten, zu leisten.
58 Krause 1992 a, 38 und 44, Abb. 31 zur Siedlung an der Niederstraße. Die Masse der Funde ist bisher unpubliziert.
59 Krause 2005 a.
60 Eine auf dem Wall gefundene Randscherbe aus dem späten 9.–10. Jahrhundert macht aber deutlich, dass er zu dieser Zeit bereits vorhanden war.
61 Zur Rheinverlagerung im 1. Jahrhundert n. Chr. siehe Krause 2000, 17f.; zur Verlagerung im 10. Jahrhundert siehe Krause 2005 b, 42 f. mit weiterer Literatur.
62 Schon in das 3. Jahrhundert n. Chr. gehört ein einzelnes dort gefundenes Brandgrab, siehe
63 Krause 1992 b, 93 ff., 123 ff., 146 ff. mit Abb. 10–18, 21–31. Siehe auch Krause 1994.
64 Milz 2007, 14 und 2008 in Vorbereitung (wie Anm. 56).
65 Krause 1992 b, 93 ff., 120 ff., 145 ff. mit Abb. 9ff.
66 Siehe die noch durch weitere Funde (nach 1990) zu ergänzende Fundstellenübersicht bei Krause 1992 b, 6 f. Abb. 4.
67 Krause 2003 a und 2003 b.
68 Krause 2005 a, 44ff.
69 Krause 1993; ders. 1997 und 2006; Porsche 2000, 85–112.
70 Zur Pfalz zuletzt Krause 2004 a, mit weiterer Literatur.
71 Die hier vorgestellten Erkenntnisse sind nicht in die im Sommer eröffnete Dauerausstellung zur Stadtgeschichte unter dem Titel „Die neue Geschichte einer alten Stadt“ im Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg eingeflossen. Sie sind unerwünscht, da sie offensichtlich zu einer „neuen Geschichte“ Duisburgs nicht passen, die aber immer nur die alte sein kann, höchstens besser erforscht und besser erklärt.
72 Siehe dazu Krause 2004 b. Die aus ihrem damaligen Sitz, dem Duisburger Museum, 1995 verbannte archäologische Gesellschaft, ohne deren langjähriges Engagement die archäologischen Forschungen in Duisburg nicht möglich gewesen wären, fand im Fachbereich des Jubilars an der Duisburger Universität freundliche Aufnahme und eine Heimstatt für gemeinsam veranstaltete Vorträge.
Literaturverzeichnis
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