Denkmalschutz

Denkmalschutz

Die Niederrheinische Gesellschaft setzt sich für die Belange der Bau- und Bodendenkmäler besonders ein!

Rückblick

Die Niederrheinische Gesellschaft bietet eine wissenschaftliche Informationsplattform für aktuelle archäologische Themen in Duisburg und setzt sich besonders für den Erhalt und den pfleglichen Umgang der ausgegrabenen Funde und deren Dokumentation für die nachfolgenden Generationen ein.
Das Land befindet sich zur Zeit in einer wirtschaftlichen Talsohle. Da die Städte kein Geld haben, kürzen Sie die finanziellen Mitteln für die Dokumentation und Bewahrung der archäologischen Funde.

Es ist eine besondere Aufgabe, der in der Bodendenkmalpflege aktiven Bürger, auf solche Probleme aufmerksam zu machen. Schließlich ist es eine Aufgabe aller Bürger, sich um den Erhalt von Kulturgut zu kümmern, um den nachfolgenden Generationen Ihre Identität zu sichern.
Die Stadt Duisburg hat eine mehr als 150 jährige bürgerschaftliche archäologische Tradition. Ihr wird das größte archäologische Museum am unteren Niederrhein verdankt.

Ausgrabungsfunde sicher vor dem Verfall lagern

Die archäologischen Sammlungen und Dokumentationen, von 1980 bis 1994 durch die Materialien eines der größten stadtarchäologischen Projekte in Europa vermehrt, sind seit Mitte der 90 er Jahre von Verfall und Verlust bedroht.

Man will sie weder in dem dafür eingerichteten Museum angemessen betreuen, noch öffentlich zeigen oder dort aufbewahren. Sie sollen nicht zur Kulturgeschichte der Menschheit gehören. Archäologische Ausgrabungen und die Existenz archäologischer Funde wurden zu einer Bedrohung für Duisburgs Zukunftschancen erklärt. Besonders hart betroffen sind die stadtarchäologischen Bestände.

Falsche Lagerung der Funde

Sie wurden 1994 mit dem Ausgräber aus dem dafür eingerichteten Museum in einem völlig ungeeigneten Keller geworfen. Zehntausende Liter Wasser und Wasserdampf verwüsteten diesen Keller mit ihrem Inhalt zweimal im Jahre 1997. Die Stadt verweigerte die Kenntnisnahme, traf keinerlei Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und leugnete alles.

Bürgerproteste

Zwischenzeitlich gelang es, durch intensive Bürgerproteste die Stadt wenigstens dazu zu zwingen, die Lagerräume mit den stadtarchäologischen Funden zu sanieren. Man verweigert aber weiterhin jede ausreichende Betreuung und konservatorische Überwachung. Diese sind aber die Voraussetzung für den Erhalt sowie jegliche wissenschaftliche Bearbeitung und Nutzung der Materialien für die Öffentlichkeit, der sie gehören. Die Stadt Duisburg verstößt damit grob gegen geltendes Recht und verweigert ihren Bürgern und allen interessierten Menschen die Zeugnisse ihrer Geschichte, die mit öffentlichen Mitteln ausgegraben wurden, um sie dauerhaft für die Wissenschaft und Allgemeinheit zu sichern.

Ein Beitrag zum Denkmalschutz von Markus Westphal

Markus Westphal ist ein langjähriges Mitglied der Niederrheinischen Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichtsforschung Duisburg e.V.

Vorbemerkung
Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich nicht um einen wissenschaftlichen Aufsatz, sondern um die Bilanz eines jahrzehntelangen Versagens von Politik und Denkmalpflege. Außerdem wiederholt der Beitrag den schon 1953 in der Denkschrift „Landschaft in Not“ geäußerten Appell, die Zerstörung unseres Kulturerbes nicht (länger) zuzulassen. Der Verfasser wohnt im Kreis Heinsberg, in den sich der Tagebau Garzweiler II seit rund einem Jahrzehnt hunderte Meter tief hinein gräbt und eine geschichtslose Landschaft hinterlässt.

Als Archäologe M.A. und durch seine Tätigkeit als freier Journalist wurde der Verfasser schon vor Längerem auf dieses Thema aufmerksam und beschäftigt sich seit 2018 intensiv damit.

Die Erklärung von Davos von 2018

Die Erklärung von Davos erinnert daran, dass Bauen Kultur ist und Raum für Kultur schafft.
Gleichzeitig werden auf politischer Ebene Strategien implementiert, die die kulturellen Aspekte des Bewahrens, Planens und Bauens anerkennen und eine hohe Baukultur als vorrangiges politisches Ziel etablieren.