Die Wikinger am Niederrhein
von Günter Krause, Duisburg
Zur Geschichte der Wikingereinfälle am Niederrhein im 9. Jahrhundert. Ein Jubiläum mit traurigem Hintergrund. Im Jahre 1983 feierte die Stadt Duisburg fast ein ganzes Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen ihr 1100jähriges Jubiläum. Der Anlass der fröhlichen Feiern war ein trauriger, der Überfall und die Überwinterung dänischer Wikinger 883/84. Ähnliches ist in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts zahlreichen Ortschaften am Niederrhein und weit darüber hinaus widerfahren (Abbildung 1). Aber nach 1100 Jahren war kaum zu erwarten, dass noch irgendeiner aus diesem Grunde bei diesem Jubiläum nicht mitmachen würde.
Die Nachricht über die Wikinger in Duisburg gilt als die erste gesicherte Erwähnung des Ortes. Inzwischen hat 2008 eine kleine 1125Jahrfeier aus dem gleichen Anlass stattgefunden, obwohl wir heute wissen, dass Duisburg schon rund 2000 Jahre besteht.
Bericht Zeitzeuge
Was war 883/84 passiert? Darüber berichtet uns eher in dürren Worten der Abt Regino des hochberühmten Reichsklosters Prüm in der Eifel. Es hatte auch in Duisburg Besitz und wurde selbst 882 und 892 Opfer von Wikingerüberfällen mit zahlreichen Toten. Folgen wir nun dem Bericht Reginos: „Im Laufe des Jahres 883 fuhren die Normannen, die aus Dänemark ins Kennemerland (im Norden der Provinz Holland) gekommen waren, mit Zustimmung Godefrieds (ihres Königs) zu Schiff den Rhein hinauf, und nachdem sie das oppidum Diusburh besetzt hatten, errichteten sie in diesem Ort eine Befestigung in der ihnen gewohnten Weise und verblieben dort den ganzen Winter. Gegen sie errichtete der Herzog Heinrich (von Ostfranken) ein Heerlager und ließ sie keine Beutezüge unternehmen. Als die Frühlingszeit wiederkam, verbrannten sie das Lager und zogen sich in die Küstengebiete zurück.“
Wir wissen aus den historischen Quellen, dass der Wikingerzug nach Duisburg für sie nicht gut ausgegangen ist. Der ostfränkische Herzog Heinrich und der Erzbischof von Mainz, Hauptträger des Abwehrkampfes gegen die Wikinger am Niederrhein, reagierten schnell und zogen ein Heer zusammen, das von Osten her aus Sachsen aufmarschierte und sein Lager östlich von Duisburg am Ruhrübergang des von Duisburg kommenden Hellwegs im heutigen Mülheim-Broich errichtete. Man hinderte die Wikinger so erfolgreich an Plünderzügen ruhraufwärts ins sächsische Gebiet (Abbildung 2).
Überfall auf die Abtei Essen-Werden
Ziele waren das vor 850 von dem sächsischen Adligen Altfried gegründete Reichsstift Essen mit seinen adligen Damen und die berühmte Abtei Essen-Werden, 798 vom Heiligen Ludger eingerichtet. Hier erhofften die Wikinger sich reiche Beute und hochrangige Geiseln Für Lösegelderpressungen. Als sie im Frühjahr 884 ihr Lager in Duisburg niederbrannten und sich aus Angst des Nachts in Richtung Rheinmündung aus dem Staub machten, setzte ihnen Herzog Heinrich offensichtlich erfolgreich nach und nahm ihnen ihre Beute wieder ab.
Unmittelbar östlich von Duisburg in Mülheim-Broich errichteten Herzog Heinrich und der Erzbischof von Mainz anstelle des Heerlagers eine Burg zum Schutze des Übergangs des Hellwegs über die Ruhr und schnitt den Wikingern so dauerhaft den Weg nach Osten ab (Abb. 3). Sie muss ihre Funktion erfüllt haben, denn es gelang ihnen nie, die Abtei Werden (Abb. 2) und das Reichsstift Essen zu erreichen. Die spätkarolingische Burg Broich wurde in den 1960er Jahren ausgegraben. Man kann sie in Mülheim-Broich (Schloss Broich) besichtigen.
Seekönig Godefried
Der dänische Seekönig Godefried, dessen bewaffnete Mannen Duisburg 883 heimsuchten, ist zu dieser Zeit kein Unbekannter. Kaiser Karl III., genannt der Dicke, hatte gerade im Jahr davor versucht, die dänischen Wikinger, die wieder den Nordwesten des fränkischen Reiches mit Mord und Brand überzogen hatten, einzubinden. 881, als er sich weit weg in Rom zum Kaiser krönen ließ, hatten sie unter anderem zum wiederholten Male Utrecht, die Pfalz in Nimwegen, Neuss, Zülpich, Jülich und Köln, Bonn, Mainz, Lüttich, Maastricht, Tongeren, die Pfalz Aachen, die Klöster Cornelimünster und Stablo geplündert und niedergebrannt. 882 folgten Deventer in den Niederlanden, Trier und das Reichskloster Prüm in der Eifel (Abb. 1). Dort wurde eine große Bauernschar, die dem Kloster zu Hilfe geeilt war, wie Vieh niedergemacht. Man konnte kaum mehr die Toten bestatten, geschweige denn noch die Felder bestellen. Auch große Teile der bedeutenden Klosterbibliothek gingen in Flammen auf.
Ein Aufgebot aller Kräfte des Reiches, von Kaiser Karl gerufen, hatte das dänische Wikingerheer im selben Jahr bei Elsloo an der Maas eingeschlossen und stand kurz vor einem überwältigenden Sieg. Da begann der Kaiser mit den feindlichen Anführern Siegfried und Godefried Friedensverhandlungen. Letzterer ließ sich taufen, wurde Vasall des Kaisers und heiratete Gisla, eine Verwandte Karls. Reich beschenkt und schwer beladen mit Gold und Silber entließ Kaiser Karl die Anführer der Wikinger und das ganze Heer in ihre Heimat. Godefried wurde zusätzlich von Karl mit einem Teil Frieslands, dem Kennemerland belehnt, wie auch schon andere dänische Wikingerhäuptlinge vor ihm.
Godefried 885
Doch schon im nächsten Jahr billigte er den Überfall dänischer Wikinger vom Kennemerland aus auf Duisburg. Vermutlich auch aus Ärger über den fehlgeschlagenen Zug nach Duisburg und weiter ins östlich davon gelegene Sachsen drohte Godefried 885, dort einzufallen. Karl musste von neuem mit ihm verhandeln. Bei den nur vorgeschobenen Verhandlungen wurden Godefried und Siegfried von Karls Abgesandten im gleichen Jahre umgebracht. Kaiser Karl, gesundheitlich schwer angeschlagen, kämpfte derweil um den Erhalt seiner Macht und um seine Nachfolge. Er hatte jedoch nicht mehr die Kraft, sich gegen seine Widersacher innerhalb und außerhalb des Reiches durchzusetzen. So wählten 887 die Großen des Reiches Karls Neffen Arnulf von Kärnten, den illegitimen Sohn seines Bruders Karlmann zum König. Ihm trauten sie offensichtlich eher zu, mit der Wikingerbedrohung fertig zu werden.
Was machte die Wikinger auf ihren Raubzügen, die bis ins Mittelmeergebiet reichten, so gefährlich und unberechenbar? Sie waren die besten Schiffbauer ihrer Zeit und man hatte ihnen auf diesem Gebiet auf dem Kontinent nichts entgegenzusetzen. Ihre offenen Schiffe, bis 28 Meter lang, mit einem Segel und mit zahlreichen Ruderpaaren versehen, waren überaus seetüchtig und schnell (Abb. 4). Mit ihrem geringen Tiefgang konnten sie auch mühelos auf kleinen Gewässern operieren, ja sogar wegen ihrer Leichtigkeit über Land gezogen werden.
Sie benötigten keine Landestege und ließen sich überall mühelos ans Ufer ziehen. An Land waren die Wikinger gute Lager- und Festungsbauer. Sie führten alle dafür notwendige Ausrüstung auf ihren Schiffen mit. Ihre Plünderzüge setzen sie auch ins Hinterland der Flüsse fort. Angetrieben wurden sie von ihrer Kampfeslust und von Beutegier. Sie wollten sich mit fremden Kriegern im Kampfe messen. Das brachte Ehre und Ruhm. Den tapfersten der im Kampfe gefallenen Krieger winkte nach den Glaubensvorstellungen der Wikinger die Ehre, an Odins Tafel, dem obersten ihrer Götter erhoben zu werden. Ihre christlichen Gegner hatten dem nichts Vergleichbares entgegenzusetzen. Für Kampfeslust und besonderen Mut winkte ihnen kaum ein Platz im Himmel.
Kriegsausrüstung der Wikinger
Die Kriegsausrüstung der Wikinger unterschied sich nicht wesentlich von der ihrer Gegner. Sie hatten eine besondere Vorliebe für fränkische Schwertklingen, deren Griffe sie nach ihrem Geschmack gestalteten. Ihre Ausfuhr war verboten. Trotzdem gelangten sie zahlreich in die Hände der Wikinger. Weiter führten sie häufig kurze einschneidige Messer für den Nahkampf mit sich. Als Stichwaffen dienten Lanzen mit langen Eisenspitzen. Weiter wurden Wurfspeere und Bögen aus Eibenholz benutzt. Eine gefürchtete Waffe war auch die Streitaxt. Eiserne Helme und Kettenpanzer besaßen nur die Anführer.
Über die genauere Zahl der an Raubzügen beteiligten Krieger erfahren wir aus den schriftlichen Quellen über die Wikingereinfälle nichts, außer dass es sich um ungeheure Mengen gehandelt haben soll. Manchmal wird aber die Zahl der Schiffe angegeben. Da sich aus den Schiffsgrößen gewisse Rückschlüsse auf die Mannschaftstärken ziehen lassen, kommt man, geht man von den kleinsten Langschiffen mit 13 Ruderern aus, auf eine Mannschaftsstärke von 25-50. Der Dänenkönig Horik soll im Frühjahr 845 600 Schiffe ausgesandt haben, um die Hammaburg zu zerstören, der dänische Heerführer Rorik 850 mit über 350 Schiffen in Friesland eingefallen sein.
Große Heere mit Schiffen
Bei anderen Unternehmungen der Wikinger brandschatzten 13 Schiffe die flandrische Küste, 67 Schiffe wurden bei einem Angriff auf Nantes 843 erwähnt und 845 eine Flotte von 120 Schiffen, die über die Seine nach Paris vorrückte. 885 erschien das große Heer mit 30-40000 Mann auf 700 Schiffen wiederum vor Paris. Irgendwo dazwischen müssen auch die Größen der Räuberscharen am Niederrhein gelegen haben.
Mit der Ausweitung des Handels seit spätmerowingischer Zeit waren skandinavischen Händlern die Nordseeküstengebiete und die schiffbaren Flüsse mit den dort gelegenen reichen Orten und Klöstern bis weit ins Hinterland wohl bekannt. Diese Händler waren Teil eines Handelsnetzwerkes, das große Teile der alten Welt umfasste. Ihr Wissen nutzten auch die auf Raub ausgerichteten Wikingerscharen. Sie profitierten auch von den Streitigkeiten unter den Nachfolgern Karls des Großen im Frankenreich, die die Landesverteidigung schwächten und zu Bruderkriegen und Reichsteilungen führten, geschickt für sich aus.
Bei diesen internen Auseinandersetzungen wurden wiederholt Gruppen von Wikingern von karolingischen Herrschern gegen eigene Verwandte, mit denen man um die Herrschaft kämpfte, als Verbündete eingesetzt. Dies hatte natürlich seinen Preis. Deren Anführer wurden für ihre Waffendienste im
Nordseeküstenbereich mit Lehen belohnt. Sie wurden zur Ausgangsbasis für weitere Plünderzüge und zu sicheren Rückzugsgebieten. Seit der Mitte des 9. Jahrhunderts begannen Wikingerscharen auch häufiger im Feindesland zu überwintern.
Karolingische Fernhändler
Die karolingischen Fernhändler der damaligen Zeit waren die Friesen. Ihr Hauptort Dorestad am Lek war vom 7. bis 9. Jahrhundert der bedeutendste karolingische Handelsplatz (Abb. 5, zur Lage Abb. 1).Hier trafen sich drei wichtige Handelsrouten. Eine führte rheinaufwärts, die zweite nach Westen an die Küste und weiter nach England und Frankreich, die dritte über die Nordsee nach Haithabu und von dort nach Skandinavien und ins Baltikum, weiter bis in den Orient. Sie besaßen Niederlassungen an zahlreichen Orten. Am Rhein reichten sie bis nach Basel. Auch in Xanten und in Duisburg waren sie vertreten.
Die im Rheingebiet gebräuchlichen Schiffe waren denen der Wikinger eindeutig unterlegen, sowohl was ihre Seetüchtigkeit, Segel- und Manövrierfähigkeit und ihre Beladbarkeit anging. Dazu gehört der von den Friesen im Fernhandel verwendete Schiffstyp, den man als Hulk bezeichnet. Das sog. Utrechtschiff (Abb. 6), dort gefunden und ausgegraben, hält man für solch ein Schiff. Es eignete sich sowohl für größere Flüsse als auch für die Seeschifffahrt. Man befuhr damals auch kleinere Flüsse und Bäche mit dafür geeigneten Kähnen. Ein solches Schiff ist der rund 16m lange und durch einen mit gefundenen Kugeltopf in die Zeit um 800 datierte karolingische Krefelder Kahn (Abb. 7). Er fasste eine Ladung von 6-8 Tonnen.
Nietverbindungen der Wikingerschiffe
Wie lässt sich der Nachweis solcher frühen Schiffe erbringen, wenn sich gewöhnlich nichts mehr von den Schiffskörpern selbst erhalten hat? Die Plankenverbindungen der einheimischen Schiffe wurden mit Moos abgedichtet und das Moos mit eisernen Krampen, sog. Kalfatklammern festgehalten, die Planken mit zweifach umgeschlagenen Nägeln verbunden (Abb. 8). Bei den Ausgrabungen in Duisburg wurden entlang der ehemaligen Rheinfront (heute liegt hier der Innenhafen) Hunderte solcher Klammern vorwiegend aus Eisen gefunden. Sie gehören ins 9.-14. Jahrhundert (Abb. 9).
Die Planken der Wikingerschiffe waren vorwiegend mit Nieten verbunden, deren Nietplatten zumeist von rhombischer Form waren. Auch einige solche Niete wurden in der Duisburger Altstadt jüngst ausgegraben (Abb. 9). Es ist nicht verwunderlich, dass Dorestad einer der Plätze war, der regelmäßig von den Wikingern überfallen, ausgeplündert und gebrandschatzt worden ist. Dies geschah neunmal zwischen den Jahren 834-863 und führte am Ende zu seinem Niedergang und zur Verlagerung der Handelsaktivitäten an andere besser zu sichernde Plätze wie Zutphen und Deventer an der Ijssel (siehe Abb. 1).
Wikinger 863 in Xanten
Beim Wikingerüberfall von 863 auf Xanten hatte die friesische Handelskolonie zahlreiche Opfer zu beklagen. Auf einer Rheininsel bei Xanten oder bei Neuss soll diese Wikingerschar damals ein befestigtes Lager errichtet haben, von dem bisher jegliche Spuren fehlen. Grabungen im Viktorstift in Xanten haben aber den eindeutigen Nachweis einer Zerstörung der bedeutenden dreischiffigen karolingischen Kirche erbracht. Sie wird mit dem Wikingerüberfall von 863 verbunden. Dieser Befund war für lange Zeit der einzige archäologische Nachweis von Spuren eines Wikingerüberfalls im Rheinland. Die Xantener Annalen berichten zu 863 weiter, dass ein großer Königshof, stromaufwärts gelegen von diesen Wikingern verbrannt worden ist, wobei sie aber selbst große Verluste erlitten haben sollen.
Trotz der eindeutigen Nachrichten fehlte bis vor Kurzem außer dem Xantener Befund jeder weitere archäologische Nachweis für den zeitweiligen Aufenthalt der Wikinger nicht nur am Niederrhein, sondern im ganzen Rheinland.
Anders ist es auf der niederländischen Seite. Deventer an der Ijssel hatte nach der Mitte des 9. Jahrhunderts einen bedeutenden Aufschwung genommen. bedingt wohl durch die zahlreichen Wikingerüberfälle auf Dorestad. 882 wurde aber auch Deventer von den Wikingern geplündert und verbrannt. In den Fuldaer Annalen für das Jahr 882 heißt es dazu: „Die Normannen haben den Hafen, der in der friesischen Sprache Taventer heißt, wo der heilige Lebuin begraben ist, in Brand gesteckt, nachdem sie viele Menschen umgebracht hatten“.
Es waren wieder die Mannen des uns schon bekannten dänischen Seekönigs Godefried. Er hatte davor auch Eberhart, den Saxen, Graf im Gau Hamaland bei der Belagerung der von den Wikingern 880 okkupierten Pfalz Nimwegen gefangen nehmen lassen (Abb. 1). Seine Leute überwinterten dort und wurden vom Heer König Karls, dem III. belagert. Man konnte sie aber nicht vertreiben und gewährte ihnen freien Abzug, verbunden wenigstens mit der Auflage sich in die Küstengebiete zurückzuziehen. Graf Eberharts Mutter brachte eine große Lösegeldsumme auf, um ihren Sohn rein zubekommen.
Zeugnisse der Wikingerüberfälle auf Deventer und Zutphen
Ein gut zu datierendes im Feuer zerstörtes Haus wurde 1997 in Deventer ausgegraben. Dieses Haus an der nördlichen Grenze der Handelsniederlassung wurde nicht wieder aufgebaut, sondern einplaniert und darüber ein massiver Verteidigungswall von 1160 m Länge mit vorgelegtem Graben errichtet (Abb. 10), der im Laufe des 10.-13. Jahrhunderts ausgebaut wurde.
Zwischen 1997- 2004 wurden auch in Zutphen bei archäologischen Ausgrabungen die Überreste zweier menschlicher Skelette, eines 12jährigen Kindes und einer 40jährigen Frau, mit Spuren von Gewalteinwirkung gefunden und Knochenreste geschlachteten Viehs, alles innerhalb einer abgebrannten Siedlung mit einer kleinen Kirche und einem gräflichen Hof aus Holz (Abb. 11-12). Das Fundmaterial lässt sich mit Deventer vergleichen, so dass Zutphen im gleichen Zuge und Jahr von den Wikingern verwüstet wurde, selbst wenn es dazu kein schriftliches Zeugnis gibt. Auch Zutphen wurde nach diesem Überfall mit einem aufwendigen runden Verteidigungssystem gesichert, bestehend aus einem Wall und zwei Gräben (Abb. 13).
Es zeigt sich an beiden Orten, dass man nach dem Wikingerüberfall nicht passiv blieb und sich vor weiteren Überfällen zu schützen wusste. Diese Maßnahmen gingen von Graf Eberhart von Hamaland aus, dessen Hauptorte Zutphen und Deventer waren. Im Auftrag Kaiser Karls III. war er der Hauptträger des Abwehrkampes gegen die Normannen in dieser Region. Diese neuen Verteidigungssysteme gehören zu den zahlreichen Ringwallburgen an der niederländisch-belgischen Küste und den Ufern der Hauptflüsse im Hinterland, die in das letzte Viertel des 9. Jahrhunderts, wahrscheinlich in die Zeit zwischen 880 und 890 datieren und der Wikingerabwehr dienten.
Bischofssitz in Deventer 895
Sowohl in Zutphen als auch in Deventer wurden diese spätkarolingischen Befestigungen Ausgangspunkte der mittelalterlichen Stadtentwicklung. Letzteres wurde 895 Sitz des Bischofs von Utrecht, das wegen der Wikingergefahr immer noch kein sicherer Platz war. Er musste schon 857 aus Utrecht vor den Wikingern fliehen, die den Ort in diesem Jahre vollständig verwüstet hatten.
Kommen wir wieder auf Duisburg zurück (Abb. 14), das inzwischen den Wikingeraufenthalt von 883/84 bestens belegen kann. In den Jahren kurz vor dem 1100jährigen Jubiläum 1983, hatten dort neue archäologische Ausgrabungen begonnen. Sie setzten eine Arbeit fort, die am Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Duisburger Burgplatz beim Bau des neuen Rathauses begonnen hatte. (Abb. 15). Man entdeckte dort die massiven Überreste der mittelalterlichen Pfalz der deutschen Könige (Abb. 16).
Durch seine ursprüngliche Lage an Rhein und Ruhr, mit günstigen Flussübergängen, am Ausgang des mittelalterlichen Hellweges und an anderen wichtigen Straßenverbindungen nimmt Duisburg seit alters her eine verkehrsgeographisch besonders günstige Lage ein(Abb. 17). Sie ist sicherlich der Grund für die ununterbrochene Siedlungskontinuität mindestens seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. Mehrere Rheinverlagerungen sind nachzuweisen. Die alte Senke des Rheinbettes wird heute vom Innenhafen eingenommen.
Bis 1980 waren archäologische Zeugnisse zum frühen Duisburg aus der Duisburger Altstadt mehr als spärlich. 1977 fanden sich aber rund 700m von der Altstadt entfernt die Reste eines spätkarolingischen Töpferbezirks, am ehemaligen Ruhrlauf gelegen. Eine dunkelbraune bis schwärzliche Keramik, hauptsächlich Kochtöpfe verschiedener Größe (Abb. 18), z. T. mit umlaufenden Rollstempelbändern verziert, wurde hier hergestellt.
Die Wiederaufnahme der Altstadtgrabungen 1980 hing mit dem Stadtbahnbau Rhein-Ruhr zusammen. Auf dem Alten Markt, direkt unterhalb des Burgplatzes, stieß man auf bis zu 5 Meter mächtige dauerfeuchte Kulturschichten mit ausgezeichneten Erhaltungsbedingungen in einem verlandeten Rheinbett. Sie reichten unschwer bis in die Zeit der ersten historischen Überlieferung Duisburgs 883/84. Das langgesuchte älteste Duisburg war gefunden. Da hier eine Tiefgarage entstehen sollte, konzentrierten sich die Ausgrabungen hier bis 1990 (Abb. 19, zur Lage siehe Abb. 18).
Zeugnisse einer Katastrophe in Duisburg
Schon 1980 fand sich am Südwestrand des Alten Marktes eine karolingische Grube mit zahlreichen Funden und verziegeltem Lehmputz mit Flechtwandabdrücken von verbrannten Häusern aus dem späten 9.Jahrhundert (Abb. 20). In der Folgezeit wurde in diesem Schichtbereich eine ganze Anzahl von zerstreuten Menschenknochen entdeckt. An drei unterschiedlichen Stellen fanden sich Reste von menschlichen Schädelkalotten, insgesamt 5 Bruchstücke, an einer anderen Stelle ein Röhrenknochen von einem Unterarm (Speiche) und einem Oberschenkel. Hinzu kommen ein Unterkieferbruchstück von einem 8-9jährigen Kind und ein weiterer großer Röhrenknochen von einer Speiche.
Aus der karolingischen Siedlungsgrube 23 in der Baugrube C&A direkt neben dem Alten Markt stammen ein menschlicher Schienbeinknochen, ein Schlüsselbein und die linke Elle von einem Jugendlichen, aus der Siedlungsgrube 39 in der gleichen Baugrube ein Oberschenkelknochen (kleines Exemplar). Die Funde gehören wiederum in den gleichen Horizont wie die Grube vom Alten Markt (Abb. 21).
In der Großbaustelle Innenhafen direkt am Rande des Alten Marktes wurde 1984 ein hölzerner Kastenbrunnen entdeckt, dessen Bau sich mit Hilfe der Jahresringe der verwendeten Eichenhölzer genau auf das Jahr 872 datieren ließ. Er muss bei einer der sicher häufigen Rheinhochwasser durch Hochflutsedimente unbrauchbar geworden, aber noch länger mit seiner Einstiegsgrube offengeblieben sein. Fundmaterial aus dem Brunnen selbst und dem Einstiegsbereich gehört in denselben Fundhorizont. In der Verfüllung des Einstiegsbereiches fanden sich wiederum zahlreiche Brandreste und viele Stücke von gebranntem Lehmverputz mit Flechtwerkseindrücken von abgebrannten Häusern.
Als die Vorarbeiten für den Stadtbahnbau in der Schwanenstraße am Alten Markt mit der Anlage von Leitungsgräben 1985 begannen, setzten sich die Funde von verbranntem Lehmverputz von Häusern in größeren Mengen fort. In einem der Leitungsgräben stieß man 1986 auf die Überreste eines wahrscheinlich erwachsenen männlichen Toten (Abb. 22), ostwestlich ausgerichtet, mit dem Kopf im Westen, in eindeutig karolingischem Zusammenhang, an einer Stelle, die niemals Friedhofsbereich gewesen ist. Bei laufenden Arbeiten für den Stadtbahnbau in der Schwanenstraße setzten sich die Funde von verbranntem Hüttenlehm fort.
Karolingischer Ständerbau brannte ab
Es zeigte sich, dass er wohl ebenso wie im Bereich der Baustelle C&A absichtlich in Gruben vergraben worden war, um das Gelände nach einer Brandkatastrophe zu säubern und zu planieren. Es blieb aber nicht bei den Funden von Hüttenlehm. Auf dem gleichen Niveau wurde ein karolingischer Ständerbau angeschnitten (Abb. 23), der in einer Feuersbrust untergegangen war. Der freigelegte Ständer war völlig verkohlt und im Profil waren massive Brandspuren und tiefrote Brandverfärbungen von etwa 0,70m Dicke zu erkennen. Leider war es nicht möglich, die Baggerarbeiten anzuhalten, um Zeit für eine sorgfältige Untersuchung zu gewinnen.
Als 1990 die Untersuchungen auf dem Alten Markt zu Ende gingen, konnten die Grabungen in den Bereich oberhalb des Alten Marktes erweitert werden, um Anschluss an die Pfalz zu gewinnen. Direkt vor den Pfalzgebäuden und im Aufgang zur Pfeffergasse fanden sich, in die dichte karolingische Stratigraphie eingebettet, ein vollständiges und zwei gestörte, nur noch zum Teil erhaltene Skelette von Erwachsenen (Abb. 24-25). Das ganz erhaltene Skelett eines männlichen Erwachsenen war grob ostwestlich orientiert und ohne Grabgrube.
Hände zusammengebunden
Die Beine waren angezogen, mit übereinanderliegenden Füßen und die Arme unnatürlich über der Brust verschränkt, als ob die Hände zusammengebunden gewesen wären (?).Von regulären Bestattungen sollte man trotz der Ost-West-Ausrichtung der Toten nicht sprechen. Auch diese Toten gehören in den gleichen karolingischen Horizont.
Zu den Befunden rund um den Alten Markt kommt noch ein karolingischer Grubenkontext von der Niederstraße mit menschlichen Skelettresten. Es sind insgesamt 7 verschiedene Knochen eines Erwachsenen, darunter der rechte Oberarm und beide Schienbeine. Wieder gehört das mit gefundene Fundmaterial in den gleichen Brandhorizont (Abb. 21).
Ein weiteres, nur zum Teil erhaltenes, ostwestlich ausgerichtetes karolingisches Skelett wurde 1991 vor der Marienkirche ganz im Westen der Duisburger Altstadt ausgegraben. Auch hier ähneln die Fundumstände denen von der Pfeffergasse. Der männliche Tote hatte ein Alter von etwa 40 Jahren erreicht (Abb. 21). Ausgrabungen um 1994 unweit des zuletzt erwähnten Toten haben weiter zur Entdeckung eines abgebrannten Grubenhauses geführt, das in die gleiche Zeit gehören könnte.
Auch hier wurden große Mengen von Holzkohle, verkohlte tragende Holzelemente und viel gebrannter Lehmverputz, weiter ein Webgewicht und emailverzierte bronzene Beschläge eines Gürtels oder Schwertgehänges gefunden. Abb. 26 zeigt eine Kartierung der Spuren des Wikingerüberfalls in der Duisburger Altstadt und auch eine Verbreitung karolingischen Fundmaterials. Man gewinnt den Eindruck, dass schon die ganze spätere Altstadt zwischen Ruhr und Dickelsbach zum Siedlungsraum dieser Zeit gehörte.
Zur Lage des Winterlagers der Wikinger in Duisburg
Keine gesicherten Kenntnisse gibt es aber bisher zum Platz des von Regino von Prüm genannten Wikingerlagers in Duisburg, ebenso der friesischen Handelskolonie, die für das Jahr 893 überliefert ist und sicherlich schon davor bestanden hatte. Bisher ist überhaupt nur ein einziges Winterlager der Wikinger überhaupt entdeckt und archäologisch untersucht worden, nämlich im englischen Repton (Abb. 27). Wir erfahren nur aus dem Bericht des Regino von Prüm, dass das Lager in Duisburg in der üblichen Weise, d. h. aus Holz und Erde errichtet wurde. Weiter heißt es, dass die Wikinger es vor ihrem Abzug verbrannten. Spuren dieses Lagers und auch seines Untergangs sind bisher bei den umfangreichen Ausgrabungen und zahlreichen Beobachtungen in der Altstadt von Duisburg nicht gefunden worden.
Das legt den Schluss nahe, dass es außerhalb derselben angelegt wurde. Ein Winterlager der Wikinger hatte sicherlich einige Voraussetzungen zu erfüllen: die Schiffe mussten an Land gezogen und an einem hochwasserfreien Platz möglichst in Wassernähe winterfest gemacht werden. Das Lager sollte so angelegt sein, dass es den Schutz der Schiffe gewährleisten und einer Belagerung standhalten konnte, so lange bis ein Rückzug über das Wasser möglich wurde, wo-für die Flüsse eisfrei sein mussten. Die Versorgung der Mannschaften über den Winter ließ sich in Duisburg vermutlich ohne große Schwierigkeiten sicherstellen.
Einen guten Platz für ein Winterlager konnte man an der ganzjährig hochwasserfreien Ruhrmündung (Abb. 26) vor dem späteren Stapeltor finden. Auch der Bereich des Königshofes auf dem Burgplatz würde sich anbieten. Es fehlen aber jeweils Spuren eines solchen befestigten Lagers und auch jegliche Brandspuren von dessen Zerstörung im Feuer durch die Wikinger selbst.
Errichtung einer Burg in Mühlheim-Broich
Wohl an der Stelle seines Heerlagers in Mülheim-Broich errichtete Herzog Heinrich eine Burg zum Schutze des Übergangs des Hellwegs über die Ruhr (Abb. 2-3). So wurde den Wikingern dauerhaft den Weg nach Osten abgeschnitten. Die Burg muss ihre Aufgabe erfüllt haben, denn es gelang ihnen nie, das Reichsstift Essen und die Abtei Werden zu erreichen. Dass man ein Heer aufbieten musste, um gegen die Wikinger in Duisburg etwas ausrichten zu können, zeigt, dass der Ort wohl von einer größeren Schar mit vielen Schiffen und Mannschaften heimgesucht worden ist.
Wenn man Duisburg in seine Gewalt bringen und kontrollieren, sogar noch weiter über die Ruhr und den Hellweg nach Osten ins sächsische Gebiet vordringen wollte, musste man auch die Ostflanke Duisburgs mit dem Ruhrübergang an der Kreuzung der Nord – Südverbindung mit dem Hellweg in Duissern mit dem Duissernschen Berg besetzen (Abb. 14 u. 28- 31) .
Von dort aus war es möglich, jede größere Bewegung im Umkreis zu beobachten und man konnte schnell darauf reagieren. Dass Herzog Heinrich nicht bis zum Duissernschen Berge vorrückt, etwa 2 km von Alt-Duisburg entfernt, von dem aus er einen viel größeren Druck auf die Wikinger in Duisburg hätte ausüben können, sondern erst einmal eher defensiv am Ruhrübergang in Mülheim-Broich, rund 7 km entfernt, verblieb, um den Durchbruch der Wikinger nach Osten zu verhindern, macht deutlich, dass die Wikinger wohl selbst den Duissernschen Berg besetzt hatten. Hier war es wohl am leichtesten einen Angriff von Osten über den Hellweg abzuwehren.
Wallanlage Kaiserberg
Die bekannte Wallanlage auf dem Duissernschen Berg, heute Kaiserberg, muss zu dieser Zeit bereits vorhanden gewesen oder damals angelegt worden sein. Am erhaltenen Westende des Abschnittswalls, der von der Höhe des Berges an dessen Westfuss herunterzieht , fand sich eine Randscherbe der Duisburger Ware, wie wir sie vom karolingischen Töpferbezirk in Duisburg kennen (Abb. 18 u. 31). Sie ist ein Beleg für die Existenz der Wallanlage bereits in der Zeit der Produktion dieses Töpferbezirks. Diese besteht übrigens nicht nur aus dem Abschnittswall, sondern aus einem weiteren Brüstungswall an der steilen Ostseite des Berges (Abb. 31 u. Abb. 34). Er bot vor Angreifern aus dieser Richtung, die die Wikinger in Duisburg erwarteten, einen verbesserten Schutz.
Es wäre sogar möglich, dass die Wikinger hier ihr Lager bezogen hatten und nicht nur eine Abwehrstellung gegen das in Mülheim-Broich lagernde Heer. Unterhalb der Spitze des Kaiserbergs hat Hans Scheller auf der Halbinsel Schwissenkamp, die von der Ruhr umflossen wurde und die direkt dem Duissernschen Berge nördlich vorgelagert ist, zwei zusammenhängende hochwasserfreie Bereiche ermittelt (Abb. 29, 30 u. 34). Hier konnte man die Schiffe an Land ziehen und sichern. Ein Lager, das den Schwissenkamp und den höher gelegenen noch durch den Abschnittswall und den Brüstungswall nach Osten gesicherten Schnabelhuk (Abb. 30) einschloss, der zur Ruhr hin abfiel, könnte ein idealer Platz für ein Winterlager gewesen sein, von dessen Höhe aus die Schiffe leicht zu überwachen und zu verteidigen waren (Abb. 29).
Die Kontrolle des flachen Vorgeländes mit dem Ruhrübergang bis hin zur Ruhrmündung und dem Bereich der späteren Altstadt mit dem Königshof war von dieser Position aus sicher ohne größere Anstrengungen möglich. Die Nachricht des Regino von Prüm, dass die Wikinger ihr Lager bei ihrem Rückzug verbrannten, würde gut zu einem separat gelegenen Lager passen. Duisburg selbst war wohl schon bei ihrem Eintreffen verbrannt worden, lag wüst und wurde erst nach dem Abzug der Wikinger wieder aufgebaut. Dies kann man aus den zahlreich gefundenen zerstreuten Knochen schließen, die zeigen, dass es längere Zeit verlassen war.
Erfolgreiche Maßnahmen zur Sicherung Duisburgs und des Hellwegs nach dem Wikingeraufenthalt von 883/84
In Duisburg führte der Wikingerüberfall zum Ausbau des unbefestigten Königshofes zu einer befestigten Pfalzanlage in den Jahren darauf (Abb. 16). Dies haben die Ausgrabungen in der Duisburger Altstadt eindeutig erbracht. Auch der Ruhrübergang in Duisburg-Duissern unterhalb des Kaiserbergs (Abb. 34,4) wurde gesichert. Die auf dem Klever Urkataster von 1723 an dieser Stelle eigetragene Doppelniederungs-burg hatte sicher ältere Vorläufer. In Mülheim-Broich wurde der Hellweg-Übergang über die Ruhr durch die bereits beschriebene spätkarolingische Burganlage gesichert (Abb. 2-3, Abb. 14).
Die Burg in Mülheim-Broich lieferte Keramik des gleichen hier für Duisburg genannten Horizontes (Abb. 35). Die Ringbebauung der Duisburger Pfalz (Abb. 16) gehört danach in die gleiche Zeit. Beide können in ihrer Entstehung nicht weit auseinanderliegen. Wenn auch von ganz unterschiedlicher Größe zeigen beide Anlagen doch eine gewisse Ähnlichkeit durch die nach außen geschlossene Bauweise. Es ist damit zu rechnen, dass die Pfalz in Duisburg in den Jahren nach dem Wikingerüberfall mit einer Garnison besetzt war, ebenso dürfte eine ständige Besatzung in der Burg in Mülheim–Broich gelegen haben.
Mit dem Tode von Godefried und Siegfried 885 und den hier beschriebenen Sicherungsmaßnahmen war die große Zeit der Wikingereinfälle am Niederrhein vorbei. Es kehrten ruhigere Zeiten ein. Schon in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts wurde der Befestigungsgraben der Duisburger Pfalz wieder zugeschüttet und eine erste größere Ortsbefestigung, bestehend aus Wall und Graben errichtet. Sie wurde Anfang des 12. Jahrhunderts mit einer Mauer verstärkt und hatte bis 1820 bestand. Erst danach wurde das erste Haus außerhalb der Mauern errichtet.







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FÜR DEN PLATZ AN ODINS TAFEL
Rüstung und Bewaffnung der Wikinger